Konfliktbewältigung

Konfliktbewältigung:

Bei einem Konflikt stimmen meist die Wünsche und Interessen der einen Person
nicht mit denen der anderen Person überein.
Ein Leben ohne Konflikte ist wohl kaum möglich und wahrscheinlich auch nicht
wünschenswert.

In unserer Gesellschaft sind Konflikte meist negativ besetzt.
Es würde Stillstand bedeuten – ein Leben ganz ohne Auseinandersetzung!
In Konflikten steckt Weiterentwicklung.

Das Ergebnis von konstruktiv gelösten Meinungsverschiedenheiten sind meist
kreative, intelligente Lösungen.

Darum nehmen wir uns die Zeit, die Konflikte der Kinder gut zu begleiten.
Wir vertrauen darauf, dass die Kinder selber zu einer Problemlösung gelangen.
(Manchmal ist es aber notwendig, rasch einzugreifen und Grenzen zu setzen:
z.B. bei körperlicher oder verbaler Verletzung.)

Eine mangelnde Kommunikation begünstigt das Entstehen von Konflikten.

Daher beschreiben wir bei einer Auseinandersetzung unsere Beobachtungen:
z.B.: „Ich sehe du weinst jetzt“.
Wir vermeiden Interpretationen wie z.B. „Du bist wütend“ oder „Du bist traurig, weil
jemand dir das kaputt gemacht hat“.
An dieser Stelle fragen wir nach dem Gefühl und der Situation wie z.B. „Wie fühlst
du dich?“ „Bist du traurig?“ „Was brauchst du?“

Die Kinder lernen, sich selbst zu artikulieren, einander zuzuhören, zu ihren Gefühlen
zu stehen und Lösungen zu entwickeln.
Meistens sind es wir Erwachsene, die das Drama schnell beenden wollen, weil wir es
nicht mit anhören können, wenn Kinder streiten.
Die beste Lösung für das Problem können jedoch nur die Kinder selbst finden.
Von außen aufgezwungene oder vorgeschlagene Lösungen sind oft nicht für alle
Beteiligten zufriedenstellend und außerdem nehmen wir den Kindern damit die
Selbstständigkeit.

Die Lösung ist meist nicht mehr weit, wenn sich jede Partei ernst genommen fühlt.

Grundmodell der „Gewaltfreien Kommunikation“:

Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) ist ein Handlungskonzept, das von Marshall B. Rosenberg entwickelt wurde.
Es soll Menschen ermöglichen, so miteinander umzugehen, dass der
Kommunikationsfluss zu mehr Vertrauen und Freude am Leben führt. Im Vordergrund steht nicht,
andere Menschen zu einem bestimmten Handeln zu bewegen, sondern eine wertschätzende
Beziehung zu entwickeln, die mehr Kooperation und gemeinsame Kreativität im Zusammenleben
ermöglicht.

1. Es wird die Beobachtung einer konkreten Handlung oder Unterlassung beschrieben, ohne sie
mit einer Bewertung oder Interpretation zu vermischen. Es kommt vor, dass trotz bewertungsfreier
Äußerungen vom Gegenüber eine Kritik herausgehört wird. Hier soll der Kommunikationspartner
das Gesagte paraphrasieren.

2. Es wird das Gefühl ausgedrückt, das mit der Beobachtung in Verbindung steht.

3. Das hinter dem Gefühl liegende Bedürfnis wird formuliert. Dies ist häufig nicht auf den ersten
Blick erkennbar. Besonders bei negativen Gefühlen ist es für den empathischen Kontakt zum
Kommunikationspartner notwendig, die dahinter liegenden eigenen Bedürfnisse zu verstehen.

4. Es wird die Bitte um eine konkrete Handlung geäußert. Es wird zwischen Bitten und Wünschen
unterschieden.
Bitten beziehen sich auf Handlungen im Jetzt, und Wünsche auf Ereignisse in der
Zukunft.
Da Empathie immer im Jetzt ist, passen dazu nur Bitten, die im Jetzt erfüllt werden können.
Rosenberg schlägt vor, Bitten in einer „positiven Handlungssprache“ zu formulieren.